Aktuelles10.04.2022

Kostensteigerungen treffen Stadt und Bürger

Die Stadträte des Besigheimer Bündnis Mensch und Umwelt BMU informierten aus dem Gemeinderat bei der jüngsten Sitzung und berichteten von massiven Kostensteigerungen, die den finanziellen Spielraum der Stadt nochmals einschränken. Besonders hart getroffen werden dabei Familien, welche von der Erhöhung der Beiträge für die Kernzeitbetreuung der Grundschule um zehn Prozent betroffen sind. Spätestens jetzt sollten daher Ausgaben für Prestigeprojekte kritisch hinterfragt werden, fordert das BMU.

Spielplatz am Rande des Wohngebiets Vogelinsel.
© Marion Stieger

Werktags können Schulkinder zwischen 7 und 17 Uhr betreut werden, um berufstätige Eltern zu entlasten. Das Angebot, bei dem auch ehrenamtliche Kräfte wertvolle Unterstützung leisten, verursacht jedoch einen jährlichen Abmangel, der nun auf rund 60.000 Euro gestiegen ist. Einen Teil der Mehrkosten sollen nun die betroffenen Eltern durch eine pauschale Erhöhung des Beitrags tragen. Aufgrund des Verwaltungsaufwands konnte sich eine einkommensabhängige Steigerung leider nicht durchsetzen.

Sehr erfreut ist man hingegen über die Neubesetzung der Stelle einer Quartiersmanagerin. Ab Sommer wird mit Verena Ungar eine Besigheimerin die erfolgreichen Projekte, welche von der Vorgängerin angestoßen wurde, fortführen und eigene Impulse setzen. Ruth Braun, welche das BMU als Netzwerkpartner im Quartier vertritt, ist sich sicher: "Unsere Stadt gewinnt durch die Vernetzung und Veranstaltungen an Miteinander und Lebensqualität."

Spannend wurde die Diskussion im Gemeinderat, als es um die Regelungen für die Bewirtung im Enzpark geht. Einem Kompromiss nach soll es in den Sommermonaten einmal im Monat dort Live-Musik in den Abendstunden geben. Inwieweit der neu geschaffene Platz an der historischen Mühle dafür überhaupt geeignet ist, bleibt fraglich. Auf Vorschlag des BMU-Stadtrats Thomas Pulli wird bei Veranstaltungen auf städtischem Grund künftig auf Mehrweg-Geschirr gesetzt, um den zunehmenden Müllprobleme entgegenzusteuern. Bei Veranstaltungen an den Enztreppen könnte es jedoch zu Konflikten mit dem Radverkehr kommen. Dem BMU ist es daher wichtig, dass der Radverkehr nicht weiter ausgebremst wird und Lösungen dafür gesucht werden, wie eine attraktive Trassenführung des Enztalradwegs in diesem Bereich zeitnah realisiert werden kann. "Es ist nicht zu vergessen, dass Brücke und Weg aus Mitteln der Radwegförderung finanziert wurden und dieser Verkehr daher nicht ausgebremst werden sollte", betont daher BMU-Koordinatorin Sabine Weiler.

Abschließend berichteten die BMU-Stadträte von der Dialogveranstaltung in Bezug auf die Planungen einer Klärschlammverbrennungsanlage in Walheim. Dabei konnten sich die Mandatsträger der Umlandkommunen über das Vorhaben und die kritischen Punkte informieren. Bei allem Verständnis für die Kritik an der Standortwahl durch das Energie-Unternehmen EnBW, sieht das BMU in der Anlage auch einen wichtigen Teil der Grundversorgung. "Da in Zukunft die Klärschlammverbrennung in Kohlekraft- und Zementwerken ausscheidet, muss die Standortfrage faktenbasiert und emotionsfrei diskutiert werden“, so der Fraktionsvorsitzende Helmut Fischer. Von einer Belastung durch Schadstoffe in der Luft gehe man nach längerer Recherche und Gesprächen ausdrücklich nicht aus.

Besonders stolz ist das BMU auf die Neugestaltung der visuellen Identität, welche mit dem Relaunch der Webseite am 11. April endlich veröffentlicht wird. Zentral ist das neue, modernere und klar gestaltete Logo, das die Eindeutigkeit und Klarheit, die Unabhängigkeit und auch das authentische Wesen des BMU darstellt. Das gesamte Design wurde gemeinsam mit einem ortsansässigen Medienprofi in intensiver Diskussion überarbeitet.

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