Aktuelles10.10.2022

Energiekrise macht Investitionen in die Zukunft zu Rendite-Rennern

„Wir können stolz auf diesen Wildbienen-Hotspot sein“, freut sich Dr. Benjamin Tempel beim letzten Treffen des BMU Besigheim am vergangenen Donnerstag, den 06. Oktober. Die Ausweisung als flächenhaftes Naturdenkmal durch das Landratsamt ist dem Biologielehrers zu Folge der einzig logische Schritt. Tempel selbst hatte vor einigen Wochen eine Petition zur Erhaltung des Geländes nahe der ehemaligen Ziegelei gestartet. „Viele der dort vorgefundenen Arten stehen auf der roten Liste“, so Tempel weiter.

Die besonders seltenen, bauen ihre Nester oft in Bauten unter der Erdoberfläche. Bauarbeiten oder regelmäßige Gassi-Runden würden die Nester zerstören. Einer Weidetierhaltung im Einklang mit den Insektenvorkommen steht dann nichts im Wege, wenn es nicht zu viele Rinder sind, wie das nun vorliegende Gutachten und Experten wie Dr. Westrich bestätigen. Aus Sicht des BMU ist es deshalb richtig, dass die ehemalige Lehmgrube auch weiterhin nicht öffentlich begehbar sein wird. Das Prinzip ist aus Nationalparks bekannt: Die Natur unter sich, der Mensch beobachtet von außen. Helmut Fischer bringt es auf den Punkt: „Viele Wildbienen sind wichtigen Bestäuber heimischer Bäume und Sträucher, auch dann, wenn Honigbienen wegen schlechten Wetters nicht fliegen.“

Aus der Energiekrise hat man mittlerweile die richtigen Schlüsse im Rathaus gezogen: Das Freibad muss zum Energiesparwunder umgebaut werden. Ideen für den Umbau der Anlage, die vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine noch mit Gas beheizt wurde, gibt es bereits. Im Raum steht etwa der Einbau einer Wärmepumpe, die Restwärme aus dem Neckarwasser gewinnt und die Schaffung eines effizienten Nahwärmenetzes zwischen den Gebäuden, wie man es schon heute aus Ilsfeld oder Freudental kennt. Auf dem Kies stehen mit dem Schulzentrum und dem Freibad die größten städtischen Energieverbraucher.

Außerdem begrüßt das BMU die Abschaltung der dekorativen Stadtbeleuchtung. Waldhornturm, Rathaus und Co. werden in den Nachtstunden seit wenigen Wochen nicht mehr angestrahlt. „Dieser Tage hilft jede eingesparte Kilowattstunde“, betont Maike Ahlgrimm, „weshalb auch die Möglichkeit geprüft werden muss, durch Bewegungsmelder Teile der regulären Straßenbeleuchtung nur bei Bedarf zu aktivieren.“

„Die Bürgerinnen und Bürger sollten auch mit steigenden Wasserkosten rechnen“, so Stadtrat Thomas Pulli, der in der letzten Sitzung des Gemeinderats bereits Hochrechnungen forderte. Schließlich hängen die Wasser- und Abwassergebühren in hohem Maße von den Energiekosten für Reinigung und Pumpen – sowie den steigenden Entsorgungskosten für Klärschlamm - ab. Pulli fordert daher, dass rechtzeitig über anstehende Erhöhungen informiert wird, um böse Überraschungen auf den Rechnungen im nächsten Jahr zu vermeiden.

Dranbleiben heißt das Credo beim Energieeinsparen. Jüngste Berichte bescheinigen, dass die Ziele zur Reduktion des Verbrauchs von Gas und Strom im September nicht erreicht werden konnten. Die Situation auf den Energiemärkten bleibt auch mit Preisdeckel und Hilfspaketen angespannt. Im Haushalt, am Arbeitsplatz und in der Freizeit tragen Einsparungen zur Entspannung der Lage bei. „Es gilt also für alle, das eigene Verhalten auf Einsparpotentiale hin zu hinterfragen. Ganz nebenbei kann so ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden“, betont Marion Stieger.

Hintergrund: Weiter Informationen zur Bedeutung von Wildbienenarten in unserer Region lesen Sie hier.

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