Aktuelles29.01.2022

Mehrheit stellt sich gegen vierte Brücke

„In den vergangen Tagen und Wochen wurden wir immer wieder auf die Planungen bezüglich des nördlichen Enzparks angesprochen – das Thema brennt den Bürger*innen auf der Seele“, so Florian Nägele, Mitinitiator der Online-Petition „Keine weitere Brücke für Besigheim“, beim digitalen Treffen des BMU-Arbeitskreis Stadtentwicklung in der vergangenen Woche. Dass sich nun auch im Besigheimer Gemeinderat deutlich kritische Stimmen erheben, wird ausdrücklich begrüßt.

Besigheimer Enzpartie
© Anne Posthoff

Nach den Plänen der Stadtverwaltung soll im nördlichen EnzPark auf Höhe der Farbfabrik eine weitere Brücke für den Fuß- und Radverkehr entstehen. Die Idee für diese Baumaßnahme entstand in erster Linie aus touristischen Überlegungen. So soll ein Rundweg durch die Innenstadt und die neu gestalteten Parkanlagen entstehen. Des Weiteren soll das Prestigeprojekt den Bahnreisenden zugutekommen, die so schneller vom Kelterplatz am Bahnhof wären. Klar ist jedoch, dass diese Verkürzung des Fußwegs von wenigen Minuten gegenüber den Kosten in Höhe von mindestens drei Millionen Euro lapidar erscheint. „50 Meter Wegersparnis entspricht der Strecke, welche vom Discounter-Parkplatz zu dessen Eingangstür zurückzulegen ist“, karikiert Daniel Christen.

Im Besigheimer Gemeinderat scheinen nun auch die kritischen Stimmen überhandzunehmen, nachdem im letzten Jahr noch 30.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie bewilligt worden sind. So wurde die Verwaltung in der jüngsten Sitzung beauftragt zu prüfen, ob ein Bürgerentscheid in der Sache durchgeführt werden könne.

Ob am Ende wirklich ein Bürgerentscheid über die vierte Brücke entscheiden muss, bleibt abzuwarten. „Für uns bleibt es aber von Bedeutung, dass der Gemeinderat zeitnah darüber entscheidet, ob die Planungen für die Brücke grundsätzlich fortgeführt werden sollen“, führt Marion Stieger aus. Weitere Planungen sind teuer. Schließlich spielt es keine Rolle, ob eine sinnlose Brücke am Ende rot oder blau, aus Holz oder Beton gebaut ist. Das BMU ist sich jedoch sicher, dass es richtig war, die Pläne zur vierten Brücke schon früh in der Bevölkerung bekannt zu machen. Auch weiterhin möchte man dafür sorgen, dass die Informationen transparent und für alle sichtbar offen gelegt werden.

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