Aktuelles11.01.2022

Aufbruch in das „Jahrzehnt der Schulsanierungen“

Immer zu Jahresbeginn tagt der Schulbeirat, bei dem diesmal vor allem die Digitalisierung im Fokus stand. Dabei handelt es sich um ein erweitertes Gremium, welches sich mit den Belangen der Schulen beschäftigt. In Baden-Württemberg ist die Unterhaltung von Bildungsstätten Aufgabe der Kommune. Zwar stellt das Land das Lehrpersonal und wirkt auch bei der Finanzierung ordentlich mit. Planungen und Bauarbeiten obliegen jedoch den Gemeinden selbst.

Großbaustelle in Besigheim
© BMU Besigheim

Bei der Sitzung des Schulbeirats wird im Wesentlichen über die Posten im Haushalt der Stadt gesprochen, welche die Schulen beschäftigen. Für die anwesenden Gemeinderäte, Schulleiter*innen, Elternvertretungen und Schülersprecher*innen sollten die Punkte dabei wenig neues bedeuten. Gehen die Haushaltsplanungen schließlich auf vorangegangene Gespräche und Berechnungen zurück. Für Bürger*innen und Bürger sind die Ausführungen des Kämmerers dennoch spannend. Denn in die Besigheimer Schulen wird kräftig investiert.

Es bleibt zu betonen, dass Lehrkräfte ihr Gehalt vom Land bekommen. Lediglich Sekretariate und die Haustechnik werden mit städtischen Mitteln besetzt. Die gesamten Aufwendungen für die fünf Schulen in Besigheim und Ottmarsheim beziffern sich auf rund 3,3 Millionen Euro. Davon werden jedoch nochmal rund 2,6 Millionen Euro vom Land übernommen. Rechnet man die Kosten pro Schüler*in aus, welche bei der Stadt Besigheim bleiben, so kommt man auf 482 Euro. Rund ein Drittel diesen Betrags erhalten die Schulen als frei verfügbares Budget. Davon kaufen die Schulen in Eigenregie in der Regel Lehrmittel wie Bücher und Filme. Auch plant die Stadt etwa Posten für die Nutzung des Freibades und der Vereinshallen ein, welche oft jedoch nicht abgerufen werden.

In den kommenden Jahren stehen in Besigheim allerlei Großprojekte an, weshalb der Bürgermeister auch das „Jahrzehnt der Schulsanierungen ausruft“. Bevor das Schulzentrum „Auf dem Kies“ saniert wird, geht es an die umfassenden Arbeiten an der Gemeinschaftsschule. Derzeit wird deren Altbau barrierefrei saniert (1,8 Mio.), es folgt der Abriss des Mittelbaus im Herbst 2022. Für eine Container-Schule während der zweijährigen Bauzeit werden rund 3,3 Mio. eingeplant. Der Neubau wird rund 15 Millionen Euro kosten. Wiederum ein Teil davon wird das Land durch Förderprogramme zuschießen. Der Bärenanteil wird dennoch die Stadtkasse über die kommenden Jahre herausfordern. Ob sich die umliegenden Kommunen daran beteiligen werden, bleibt noch offen, bis die konkreten Pläne stehen.

Gute Nachrichten gibt es für alle Schülerinnen und Schüler, die auf das Lernen des 21. Jahrhunderts warten. Bei der Digitalisierung geht einiges voran. Insgesamt werden 581 iPads, 104 Notebooks, 224 Desktop-PCs, 24 Beamer und 100 Apple-TVs beschafft. Bis Ende 2024 soll die digitale Ausstattung der Schulen das gewünschte Niveau erreichen. Bis dahin können Mittel aus dem DigitalPakt des Bundes abgerufen werden. Die Stadtverwaltung und die Schulen werden dabei von der IT-Firma Poscimur unterstützt. Insgesamt investieren die Steuerzahler rund 1,5 Millionen Euro in die Digitalisierung der Besigheimer Schulen. Erfreulich ist auch, dass schon in diesem Jahr mit den Arbeiten für eine Glasfaser-Anbindung der Schulen beginnen. Die kosten tragen dabei zu 90% Bund und Land. Von der schnellen Leitung profitieren alle Schülerinnen und Schüler, da sie so endlich eine adäquate und verlässliche Verbindung ins Netz erhalten.

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