Mit dem Förster im Wald: Klimaanpassung als zentrale Aufgabe

Förster Köstler ist ein Mann vom Fach. Der studierte Forstwirt betreut seit einigen Jahren das Revier zwischen Sachsenheim und Ottmarsheim im Auftrag von Landratsamt und Gemeinden. Der Wald ist eine uralte Kulturlandschaft, die es zu pflegen gilt. In Deutschland gibt es keinen Flecken Erde, der noch nie von Menschen betreten und bearbeitet wurde. In der Vergangenheit wurden Schweine zur Eichelmast in unseren Wald getrieben. Heute ist die Ernte des nachhaltigen Werkstoffs Holz ebenso wichtig wie die Nutzung des Waldes als Erholungsort der Menschen in der Region.

Bereits im 18. Jahrhundert wurde im deutschen Wald das Prinzip der Nachhaltigkeit erfunden. Holzanbau ist immer ein Generationenvertrag. Denn nur, wenn der Vater pflanzt, kann der Enkel einmal ernten. Bis heute wird der Wald nach diesem Prinzip bewirtschaftet. Der Förster hat die Bäume als seine Schützlinge dabei im Blick. In den letzten Jahren macht ihm dabei der Klimawandel zu schaffen. Selbst der regenreiche Sommer diesen Jahres konnte den Bedarf an fehlendem Grundwasser nicht ausgleichen. Die geschwächten Bäume fallen immer öfter dem Borkenkäfer zum Opfer. Wer die Spuren kennt, erkennt sie auch im Hardtwald deutlich.

Dennoch ist Köstler ein zuversichtlicher Mensch. Bereits seine Vorgänger experimentierten mit der Anpflanzung verschiedener Baumarten. Überall im Land wird daher heute der Wald von Morgen angepflanzt. Mit viel Knowhow und Mut wird im Wald die Zukunft gestaltet. Das Ziel: Ein Wald, der heute schon für das Klima von Morgen gewappnet ist. Ob das Langzeitprojekt wirklich gelingt, werden jedoch erst unsere Enkel einmal wissen. Denn die ältesten Bäume im Hardtwald sind schon weit über 150 Jahre alt.

Eine weitere Möglichkeit zum Austausch mit dem Förster gibt es am Samstag, den 09. November. Um 14 Uhr trifft sich die Gruppe am Waldspielplatz. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.